Start-up-Steckbrief:

Name: ummadum Service GmbH
Website: https://ummadum.com/
Gründungsdatum und -ort: 12.07.2017, Innsbruck
GründerInnen: Thomas Angerer und Rene Schader
MitarbeiterInnenanzahl: 19
Zielgruppe: JEDE & JEDER, weil Klimaschutz uns alle angeht und es keinen Planet(en) B gibt!
Zielmarkt: DACH-Raum und die Welt
Typisch für mich: innovativ, schnell, mit Impact

Wir haben mit dem CEO Waka Ryuu No Kana Nishiki – “the Shiba-Inu” gesprochen, der uns spannende Einblicke in den Alltag bei ummadum gegeben hat.

Was macht ummadum erklärt in 3 Sätzen?

ummadum belohnt nachhaltige Mobilität. Wer seine Pendelstrecke und täglichen Wege zu Fuß, mit dem Rad oder in einer Fahrgemeinschaft bestreitet, wird bei Nutzung der ummadum App dafür mit Punkten belohnt. Jeder Punkt ist einen Cent wert und kann bei unseren zahlreichen Handelspartnern eingelöst werden.


Was ist eure Vision?

Unsere Vision ist es, eine kollektive Revolution der Mobilität in allen Lebensräumen anzustoßen. Was wir brauchen, ist die Verhaltensänderung eines und einer jeden Einzelnen, damit Klimaschutz tatsächlich gelebt werden kann. Wir wollen nicht weniger, als die Welt zu verändern! Funktionieren wird das Ganze aber nur, wenn den Menschen die richtigen Werkzeuge zur Verfügung stehen. Und dazu wollen wir einen Beitrag leisten.


Was war die Gründungsidee?

2016 haben Thomas, einer der Gründer von ummadum und ich uns in Deutschland kennengelernt. Wir hatten sofort eine Verbindung zueinander. Uns beiden war augenblicklich klar, dass wir eine Freundschaft fürs Leben miteinander haben würden. Anfang 2017 bin ich dann zu ihm nach Österreich gezogen. Im Juli 2017 haben wir dann gemeinsam mit René Schader, einem Jugendfreund von Thomas und Experten im Bereich Mobilität, Energie und Nachhaltigkeit, ummadum gegründet. Beide kannten sich aus Jugendzeiten, als sie gemeinsam in einer 2.000 Seelengemeinde bei Osttirol aufwuchsen. Mobilität war und ist ein großes Thema – vor allem im ländlichen Raum. Die beiden waren nicht mobil, beobachteten aber täglich die gleichen Autos, die in die gleiche Richtung wegfuhren, mit stets nur mit einer Person darin. Im urbanen Raum stehen wir vor der Herausforderung mehr aktive Mobilität, wie Radfahren und Gehen zu fördern und den Modal-Mix zu verändern.

Ich will ja nicht angeben, aber die entscheidende Idee, wie das Problem zu lösen sei, kam dann von mir. Ihr Menschen seid da nicht viel anders als wir Hunde. Man gebe euch ein Leckerli und siehe da, plötzlich steigt eure Bereitschaft etwas zu tun enorm. (lacht) Das ist im Grunde auch das Konzept von ummadum. Man kann Menschen nicht zwingen ihr Mobilitätsverhalten zu ändern. Zwang ist kein nachhaltiger Weg. Aber man kann sie gezielt motivieren, ihnen einen attraktiven Anreiz bieten und ihr Verhalten so nachhaltig verändern. In den USA nennen sie das nudging. Aber wie gesagt, wir Hunde sind mit dieser Methode seit tausenden von Jahren gut vertraut. 😉


Du bist der CEO. Wie würdest du einen typischen Tag beschreiben?

Ich gestehe ich bin ein ziemlicher Morgenmuffel. Vor 10 Uhr braucht mich niemand anzusprechen. Aber dafür habe ich ja zwei stellvertretende Geschäftsführer (Thomas und René) und mittlerweile 17 weitere Mitarbeiter*innen. Ich mische mich eigentlich nur ein, wenn es sein muss.

Oh, glauben Sie nicht, dass mir etwas entgehen könnte, was in meiner Firma passiert. Ich rieche und höre alles!

Derzeit leben wir, aufgrund der Umstände, eine Kombination aus Home Office und Büroalltag. Das ist durchaus herausfordernd für alle Beteiligten. René repräsentiert ummadum stark nach außen, während Thomas viele der strategischen Entscheidungen trifft. Er hängt eigentlich 24/7 am Telefon und in Meetings.

Viel Freizeit bleibt uns da nicht, aber das ist eben der Preis, den man für die Realisierung großer Ideen zahlen muss. Und unser Ziel, Mobilität klimaverträglich zu machen, ist es wert diesen Preis zu zahlen. Wir sind überzeugt von dem was wir tun, in den Details flexibel – das muss man sein, aber in der großen Idee entschieden!

Zwischendurch führe ich Thomas dann doch mal auf einen Spaziergang aus, damit er zumindest kurz abschalten kann. Aber Sie wissen doch, wie es heißt – gerade diese Pausen sind es, in denen die Kreativität neuen Fahrtwind aufnimmt. Er ist schon ein rechter Bienenstock dieser Thomas. Da ist es ganz gut, wenn ich ihn hin und wieder runterhole.


Was war der glücklichste Moment für ummadum?

Blut und Schweiß, Euphorie und viel Lachen und dann wieder Blut und Schweiß. Ein Startup zu gründen, ist wie eine andauernde Achterbahnfahrt. Aber ja, Momente des Glücks gibt es viele! Dann zum Beispiel, wenn dir klar wird, dass du mit deiner Idee richtig liegst und auch andere davon begeistert sind - du tatsächlich einen Beitrag leisten kannst. Es war ein großer Moment als wir im Rahmen des Staatspreis Mobilität die Challenge für Intelligente Transport Systeme gewonnen haben. Oder als wir den FIA Startup Preis bekommen haben, als wir die ersten Verträge abgeschlossen haben und die ersten User begonnen haben ihre Fahrgemeinschaften über ummadum zu organisieren.

Nicht zu Letzt die Zusammenarbeit im Team. Wenn alle, alles was sie haben, für die gemeinsame Idee einbringen und dann diesen Glücksmoment miteinander teilen, wenn es gelingt. Die Arbeit mit herausragenden Menschen und Persönlichkeiten in einer ausnahmslos dynamischen Umgebung, in der kaum ein Tag dem andern gleicht. - Ich denke dieser Kick verbindet uns alle.


Gab es einen Moment, an dem ihr aufgeben wolltet? Falls ja, wie habt ihr diesen gemeistert?

Ja, viele! In unserem Büro hängt ein Bild von zwei Männern, die sich die nicht mehr vorhandenen Haare raufen. Wir nennen es „Die Gründer“. Wir mussten unzählige solcher Situationen meistern sowie alle, die etwas Neues, etwas noch nie Dagewesenes versuchen. Als letztes Jahr der erste Lockdown kam und ein Termin nach dem anderen abgesagt wurde und ein Kunde nach dem anderen uns sagte, dass Fahrgemeinschaften aktuell eingestellt werden, verfielen wir kurz in Schockstarre. Es war als ob man mitten in einer verlassenen Westernstadt stehen würde, dann wenn die Sonne am höchsten steht und die Hitze unerträglich ist. Nur Staub und trockenes Geäst das vom staubigen Wind durch die Stadt geweht wird und es herrschte für 2 Tage absolute Stille. (macht nachdenkliche Pause) Und dann erwachte er, unser Kampfwille! Der Überlebenstrieb in uns bäumte sich mit einer derartigen Kraft auf, dass wir innerhalb weniger Wochen die App umprogrammierten und die ummadum Hilfsfahrten ins Leben riefen. Mit Sodexo haben wir dann auch einen starken Partner gefunden, um dieses neue Feature zu launchen. An diesem Tag begann für uns die Fahrt zu neuen Ufern.

Seitdem haben wir die App, um die Mobilitätsarten Gehen und Radfahren erweitert – eine goldrichtige Entscheidung. Anfang dieses Jahrs sind wir mit einer jungen und dynamischen Branding Agentur, Dotsandlines, in einen Rebranding Prozess gestartet. Auch die App selber wird gänzlich überarbeitet und bald schon werden wir uns mit einem derart starken Produkt und Marketing präsentieren, wie wir es unter anderen Umständen vielleicht nie hätten realisieren können. Also ja, wir gehen definitiv stärker aus den Herausforderungen der letzten Monate hervor, als wir reingegangen sind.

Das Geheimnis ist simpel – wendig bleiben und Veränderungen als Impuls verstehen. Was will man auch anderes tun? Einfach nicht aufgeben! Ich gebe zu, in diesem Punkt habe ich etwas von einem Pitbull, wenn ich mich auch sonst nicht gerne mit ihnen vergleiche. (lacht herzlich)


Letzte Worte an die WESTRIVEUP Community:

>> Mutig sein, an sich und seine Ideen glauben und dafür einstehen. Wenn du nicht an deine Idee glaubst und die Veränderung die du sehen möchtest nicht lebst, wie sollte dann jemand anderer es tun? << (lächelt voller Zuversicht)

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